Im Castielertobel hauste ein böser Drache. Dieser verwüstete immer wieder die Felder der Bauern und er forderte jedes Jahr ein Menschenopfer. Dieses musste eine Jungfrau sein.
Per Losentscheid wurde jeweils bestimmt, welches Mädchen dem Drachen geopfert wurde. Eines Tages kam ein vornehmer Herr in das Dorf und liess sich da nieder. Er hatte eine schöne junge Tochter.
Als der Lostag kam, fiel das Los auf das Mädchen des edlen Herrn. Dieser wollte sein einziges Kind nicht dem Drachen überlassen und stieg anstelle seiner Tochter in das Teufelstobel hinunter und forderte den Drachen zum Kampf. Nach langem Gefecht schlug der Mann dem Drachen den Kopf ab und besiegte ihn.
Der edle Herr war ein frommer Mann und kniete nach dem Sieg nieder, hob das Schwert gegen den Himmel, senkte sein Haupt und dankte Gott dafür, dass es ihm gelungen war, den Drachen zu töten, die Tochter zu retten und das Dorf von der Plage durch den Drachen zu befreien. Dabei fiel ein Tropfen des Drachenblutes vom Schwert auf seinen Kopf und da dieses Blut giftig war, starb der Mann auf der Stelle.
Die Leute im Dorf waren ihm sehr dankbar und nahmen sich seiner Tochter an.
Quelle: Mündliche Ueberlieferung, A. Erni, Gemeindekanlzei Castiel
Montag, 19. März 2007